Portugal steht derzeit vor einer wichtigen Debatte über die mögliche Abschaffung des Steuerregimes für non-habitual resident (NHR), das vor mehr als einem Jahrzehnt eingeführt wurde. Dieses Regime, das durch das Gesetzesdekret Nr. 249/2009 vom 23. September ins Leben gerufen wurde, zielte darauf ab, hochqualifizierte ausländische Fachkräfte und Rentner mit Steuervorteilen anzulocken, um Portugal als ihren neuen Wohnsitz oder als Ziel für ihre Investitionen zu wählen.
In den letzten Tagen hat diese Debatte an Fahrt aufgenommen, da die Regierung die Abschaffung des NHR-Regimes erwägt. Die Befürworter dieser Entscheidung argumentieren, dass das Regime die Immobilienpreise in Portugal in die Höhe treibt und den Zugang zum Wohnraum für die einheimische Bevölkerung erschwert.
Eine Herausforderung bei dieser Diskussion ist die Tatsache, dass die genaue Anzahl der ausländischen Einwohner, die unter das NHR-Regime fallen, nicht öffentlich bekanntgegeben wurde. Dies erschwert die Bestimmung des tatsächlichen Ausmaßes der Auswirkungen dieses Regimes auf den Immobilienmarkt und die Wirtschaft.
Diejenigen, die gegen die Abschaffung des NHR-Regimes sind, argumentieren, dass dieses Regime nur einen begrenzten Einfluss auf die Immobilienpreise in Portugal hat. Sie betonen, dass der Hauptgrund für die Preisanstiege auf dem Immobilienmarkt der Mangel an verfügbarem Wohnraum ist.
Die mögliche Abschaffung des NHR-Regimes birgt auch Risiken für ausländische Investitionen in Portugal. Einige argumentieren jedoch, dass dies notwendig ist, um die Steuereinnahmen zu erhöhen und den einheimischen Bürgern den Zugang zum Wohnraum zu erleichtern.
Es ist wichtig zu beachten, dass verschiedene politische Parteien in der Vergangenheit Vorschläge zur Abschaffung dieses Regimes vorgelegt haben, die jedoch abgelehnt wurden.
Insgesamt handelt es sich um eine komplexe Debatte über Steuerpolitik, Immobilienmärkte und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft in Portugal, deren Ausgang für viele von großem Interesse ist.
