Die meisten Immobiliengeschäfte in Portugal werden wohl über einen Makler abgewickelt, vor allem dann, wenn ein Nichtportugiese Käufer einer Wohnung, eines Hauses oder eines Grundstücks ist. Neben einigen international agierenden Immobilienmaklern gibt es zahlreiche Makler (auch kleinere und natürlich lokale), die ausschließlich in Portugal selbst tätig sind.

Sie sollten sich vor dem Besuch beim Makler darüber im Klaren sein,

  • wo Sie leben möchten,
  • was für eine Art Immobilie Sie suchen,
  • wie groß Ihr Etat ist.

Erkunden Sie die Region oder das Stadtviertel, schauen Sie sich um, was an Angeboten auf dem Markt ist. Zum verkaufende Häuser/Wohnungen sind meist mit einem Schild gekennzeichnet - "vende-se" heißt zu verkaufen, zusätzlich finden Sie auf diesem Schild oft Hinweise auf den entsprechenden Makler. Legen Sie sich eine Liste an von den Objekten, die für Sie interessant sein könnten.

Nehmen Sie sich Zeit!

Gerade wenn Sie auf einer Besichtigungsreise sind, sollten Sie Ihren Zeitplan nicht zu knapp fassen: Bedenken Sie, dass Sie sowohl für die Anreise Zeit brauchen wie auch dafür die einzelnen Objekte zu besichtigen. Selbst wenn Ihnen ein Haus oder eine Wohnung gut gefällt - hüten Sie sich davor, sofort "zuzuschlagen". Ein guter Makler wird Ihnen Bedenkzeit einräumen und keinesfalls auf einen schnellen Abschluss drängen. Andererseits sollten Sie ihn auch nicht hinhalten, sondern fair sagen, ob Ihnen ein Objekt gefällt oder eher nicht zusagt, und vor allem: was Ihnen nicht gefällt.

Es ist von Vorteil, immer einen Termin zu vereinbaren. Gerade dann, wenn Sie nicht nur einen, sondern mehrere Objekte besichtigen wollen, und dies unter Umständen mit mehreren Maklern.

Welche Qualifikationen Ihr Makler haben sollte

Jeder Immobilienmakler in Portugal wird gesetzlich überprüft, zudem muss er eine Berufsqualifikation und eine Lizenz besitzen (mediador autorizado).

Es empfiehlt sich, einen Makler zu nehmen, der Mitglied in einem Berufsverband ist: etwa der AMI (Associação de Mediadores Imobiliários), der Sociedade de Mediação Imobiliária oder - für die Algarve - der AMA (Associação dos Mediadores do Algarve).
Die Maklerlizenz hängt üblicherweise im Büro aus, falls nicht, lassen Sie sich die Lizenz zeigen.

Noch besser und für Sie von Vorteil ist es, vor allem wenn Sie nicht portugiesisch sprechen, wenn der Makler Mitglied in einer internationalen Organisation ist - etwa der European Federation of Estate Agents. Damit sind Sie auf der sicheren Seite, denn obwohl jeder Makler in Portugal eine Lizenz haben muss, ist keine Berufshaftpflichtversicherung vonnöten, und es gibt auch keinen ausdrücklichen Verbraucherschutz.

Übrigens gelten die Regeln für Immobilienmakler innerhalb Portugals genauso für Makler aus dem Ausland: Nur mit einer portugiesischen Lizenz dürfen sie innerhalb des Landes tätig werden.

Wie finden Sie den richtigen Makler?

Am besten sind Sie mit einem Makler beraten, der ein möglichst breit gefächertes Angebot hat. Portugiesische Immobilienmakler, die außerhalb des Landes inserieren, einem großen internationalen Anbieter angehören oder aber mit Maklern aus anderen Ländern zusammenarbeiten, werden im Normalfall angebotene Objekte ausführliche Beschreibungen und auch Fotos anbieten.

  • Achten Sie darauf, dass der Makler auf Ihre Wünsche und Vorstellungen eingeht. Haben Sie jedoch den Eindruck gewonnen, man möchte Ihnen nur bereits vorhandenen Objekte aufschwatzen, suchen Sie sich ein anderes Immobilienbüro.
  • Vor allem, wenn Sie speziell zu einem Besichtigungstermin nach Portugal reisen, sollten Sie sich versichern, dass diejenigen Objekte, Sie anschauen wollen, auch wirklich noch auf dem Markt zu haben sind.
  • In Portugal ist es üblich, dass Sie mit dem Makler gemeinsam das Objekt besichtigen - vor allem dann, wenn Sie eine Wohnung oder ein Haus möbliert erwerben (oder auch mieten) wollen.
  • Es ist durchaus möglich, dass ein portugiesischer Makler Sie vor einer Besichtigung bittet, ein Dokument zu unterschreiben: Damit möchte er sicherstellen, dass er seine Provision erhält, falls Sie als Kunde von anderer Seite Informationen bekommen oder aber später direkt mit dem Eigentümer des Objekts verhandeln.

Maklergebühren

Die Vermittlungsgebühren in Portugal sind nicht gesetzlich geregelt. Üblicherweise beträgt die Courtage zwischen fünf und 10 Prozent, diese Summe kann auch bereits im Kaufpreis enthalten sein - und damit wird sie vom Verkäufer gezahlt.

Bei einer Zusammenarbeit von ausländischen und portugiesischen Maklern wird diese Standardprovision oft geteilt; damit zahlen Sie als Käufer also nicht mehr - zumindest offiziell. Was "unter der Hand" läuft, ist oft schwer zu durchschauen. Klären Sie auch in jedem Fall, ob noch weitere Gebühren auf Sie zukommen (zusätzlich zu denen, die stets mit einem Immobilienkauf in Portugal in Zusammenhang stehen).

Die meisten Makler bieten nach dem abgeschlossenen Kauf noch weiteren Service an: etwa bei der Rechtsberatung, bei den nötigen Versicherungen, bei der Kontaktaufnahme zu Architekt, Bauherrn, Versorgungsunternehmen wie Wasser, Strom und Gas, ja sogar Innenausstattern an.

Falls Sie Ihre Immobilie nicht selbst beziehen, wird man Ihnen unter Umständen sogar anbieten die Verwaltung und Vermietung zu übernehmen. Achten Sie aber darauf, dass es durchaus sein kann, dass dabei Provisionen im Spiel sind. Bei Rechtsangelegenheiten bedenken Sie bitte, das ist nicht unbedingt von Vorteil ist, wenn ein Makler bei der Eigentumsübertragung die rechtliche Seite sowohl für Käufer wie Verkäufer übernimmt. Es ist immer günstiger, dafür einen unabhängigen Anwalt zu beauftragen.

Quelle für diese Informationen: justlanded.com. Vielen Dank für die freundliche Zusammenarbeit!

Unsere Buchempfehlung

 

Kann denn Fado fade sein

Das "Portugalbuch", das lange vergriffen war, ist nun wieder neu aufgelegt: erweitert, ergänzt, aktualisiert.