Romanik und Gotik

In diesen beiden Baustilen wurden die schönsten Kathedralen Portugals erbaut wurden. Zisterziensische Baukunst findet sich am Kloster Alcobaça (Mosteiro da Alcobaça), mit dessen Bau bereits 1178 begonnen wurde.

 

Sehr typisch portugiesisch jedoch ist der manuelische Stil (Manuelinik), der gegen Ende des 16. Jahrhunderts unter König Manuel I. entwickelt wurde. Dieser spätgotische Stil enthält – sicher durch die Entdeckungsreisen beeinflusst – maurische und indische Elemente, man legte viel Wert auf Dekor und sehr naturnahe Details. Besonders an Fensterrahmen und Torbögen, in Kapellen und Kreuzgängen finden sich Schmuckelemente: Pflanzen und Tiere, Mystisches und Abenteuerliches aus fernen, ehemals unbekannten Kontinenten. Symbole der Seefahrt gehören ebenfalls dazu – zum Beispiel verknotete steingehauene Schiffstaue.

Purer manuelinischer Stil sind in Lissabon
das Hieronymuskloster in Belem (rechts oben) und der 
Torre de Belem (oben).
 In Sintra der Königspalast Palácio Nacional
(unten links) und in der Region Centro
das Kloster 
von Batalha (unten rechts).

Hervorragende Beispiele für den manuelinischen Stil sind das Hieronymuskloster in Belem (Mosteiro de Jerónimos) und der Torre de Belem – beide haben das Erdbeben von Lissabon im Jahre 1755 überstanden sowie das Kloster von Batalha (Mosteiro da Batalha). Auch am Königspalast in Sintra (Palácio Nacional da Sintra) finden sich Elemente dieses Stils.

Architekten der Neuzeit

José Luís Monteiro (1848-1942) ist baute unter anderem in Lissabon den Bahnhof Rossio.


Der Bahnhof Rossio in Lissabon bei Nacht

Francisco Caetano Keil Coelho do Amaral (1910-1975) meist nur Francisco Keil do Amaral, war ein portugiesischer Architekt und Fotograf und war der Sohn von Alfredo Keil, dem Komponisten der portugiesischen Nationalhymne. Zu erwähnen sind besonders die mit seiner 1933 geheirateten Frau, Maria Keil, gemeinsam gestalteten Lissabonner U-Bahnhöfe sowie beispielsweise die Parkanlagen von Campo Grande, Monsanto und Parque Eduardo VII. Außerdem entwarf er die Flughafengebäude von Lissabon und Luanda (Angola). Für seine Tätigkeit als Architekt erhielt Keil do Amaral auf der Weltausstellung 1937 in Paris die Goldmedaille.


Parkanlagen von Keil do Amaral in Lissabon:
Parque Eduardo VII. (links), Monsanto (oben),
Campo Grande (unten links).
Unten: die Metro-Station Parque (Linha Azul) 

Fernando Luís Cardoso Meneses de Tavares e Távora (1923-2005) gilt als Begründer der Schule von Porto:


Städtischer Markt in Santa Maria da Feira

Alvaro Joaquim de Melo Siza Vieira (geb.1933) ist ein zeitgenössischer portugiesischer Architekt. Seine Bauten finden weltweit Beachtung, er wurde mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet.


Der Boa Nova Teepavillon in Lença da Palmeira

Eduardo Souto da Moura (geb. 1952) zählt zu den prominentesten Vertretern der modernen Architektur in Portugal und stammt aus der "Schule von Porto". Im Jahr 2011 erhielt er den Pritzker-Preis für sein Lebenswerk. Neben dem städtischen Stadion in Braga ist vor allem sein Museumsbau in Cascais bekannt.


Bauten von Souto da Moura: Casa da História Paula Rego
in Cascais (links), städtisches Stadion in Braga (oben)

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