Portugal zählte lange Zeit zu den ärmsten Völkern in Europa. So ist es nicht verwunderlich, dass sich der Großteil der Bevölkerung keine Schuhe leisten konnte. Das wenige Geld, dass man besaß, investierte man eher in Lebensmittel oder hier und da auch mal in ein Kleidungsstück. Schuhe standen für Wohlstand und galten lange Zeit als Statussymbol, zumal es Sklaven oder Knechte nicht erlaubt war, Schuhe zu besitzen. Sofern ein Knecht sich freigekauft und somit das Recht auf Schuhe verdient hatte, stellte er schnell fest, dass das Schuhwerk alles andere als bequem war. Viele empfanden die Einengung als unangenehm und so war es nicht verwunderlich, dass Schuhe statt an den Füßen, um den Hals oder an den Händen getragen wurden, um der Gesellschaft stolz den eigenen Rang zu präsentieren.
Im Januar 1928 initiierte die Liga Portuguesa de Profilaxia Social (Portugiesische Liga der Sozialprophylaxe) eine Kampagne gegen die unpassende, unansehnliche und unhygienische Angewohnheit des Barfußgehens.